Wir „slacken“ jetzt!

Im berufsbegleitenden COS-Studium wechseln Präsenz- und Online-Phasen einander ab. In den Präsenzphasen sind wir alle in Graz versammelt und nehmen an Präsenz-Lehrveranstaltungen teil. Daneben gibt es Online-Phasen, in denen wir uns zu den verschiedenen Lehrveranstaltungen austauschen bzw. Aufgaben bearbeiten, gemeinsam an Projekten arbeiten oder uns virtuell in Hangouts (Google Videokonferenzen) treffen. Der Studiengang benötigt natürlich auch eine gemeinsame Plattform für die Kommunikation.

Zu Beginn haben wir als gemeinsame Kommunikationsplattform Google+ verwendet. Ich hatte Anfangs meine Schwierigkeiten, den Überblick auf unserer Google+ Community zu behalten, da die Postings chronologisch geordnet waren. Hier wurde es zunehmend schwierig, thematisch zusammengehörige Inhalte (Bilder, Links, Verweise, etc.), Postings von Studienkollegen, Kommentare usw. zu finden. Vermutlich wäre hilfreich gewesen, wenn wir uns ein Hashtag-Konzept für Google+ überlegt hätten – aber im Nachhinein ist man ja bekanntlich immer „gscheiter“ 😉

Bis zum Ende des ersten Semesters hatte ich mich allmählich an Google+ gewöhnt, dann tauchte „slack“ auf. Heinz Wittenbrink hatte damit schon experimentiert und so probieren wirs im 2. Semester mit einem neuen vielversprechenden Social Collaboration Tool.

Was ist „Slack“?

Slack ist eine Art Chatroom für Teams. Es ermöglicht die Gruppierung in Teams und die Organisation von einzelnen Themen in Kanälen, in die nur Kollegen eingeladen werden, die es auch betrifft. Zusätzlich gibt es Chats, über die man mit einzelnen Kollegen direkt kommunizieren kann. Per App kann man sich über neue Nachrichten am Smartphone benachrichten lassen. Über die Suchfunktion können alte Nachrichten durchsucht werden und die Möglichkeiten zur Integration anderer Dienste (wie Twittter, Google Drive, etc.) sind zahlreich vorhanden. Ob slack sein Versprechen halten kann, „die Kommunikation in Teams zu revolutionieren“, bleibt abzuwarten.

slack

slack screens


„Slack will change the way how teams communicate“


Wie nutzen wir Slack im COS-Studiengang?

Zum Setup: Wir haben eine gemeinsame Team-Domain „StudiengangContentStrategie“ erstellt, dort wurden alle Studierenden und Lehrenden eingeladen. Für jede einzelne Lehrveranstaltung gibt es einen Kanal, in dem wir uns zur jeweiligen Lehrveranstaltung mit den Lehrenden austauschen, unsere Aufgaben in den Online-Phasen bearbeiten und diskutieren, sowie Dokumente, Links, Literaturlisten sowie weitere Quellenhinweise teilen. Daneben haben wir einen eigenen #COS14 Kanal für die Abstimmung zu allgemeinen (organisatorischen) Themen in Bezug auf Termine, usw.

Meine Erfahrungen und Eindrücke nachdem ich slack nun das 2. Semester nutze:

Vorteile

  • Slack funktioniert einfach, die User Experience ist toll! Der Einstieg für die Teamkommunikation ist sehr schnell und einfach möglich (direkt nach der Erstellung der Team-Domain kann gestartet werden).
  • Die App ist toll – sie funktioniert perfekt auf allen Geräten, über Benachrichtungen bleibt man über neue Aktivitäten bestens informiert.
  • Die Suche (Personen, Volltext, Hashtags) ist komfortabel und schnell.
  • Zahlreiche Anwendungen können direkt in Slack integriert werden (z.B. Twitter, Google Hangouts, Google Drive), das macht slack zur „Informationszentrale“.
  • Die asynchrone Kommunikation funktioniert perfekt über Slack. Zum Beispiel erleichtern Direktnachrichten die direkte Abstimmung mit einzelnen Studienkollegen.
  • Projektgruppen lassen sich einfach und effizient in geschützten Sub-Gruppen organisieren.

Nachteile

  • Der Kommunikationsfluss wird teilweise nicht ausreichend unterstützt. Zum Beispiel kann man nicht direkt auf eine Nachricht antworten. Die einzelnen Einträge werden chronologisch im Kanalfeed aufgelistet, das unterbricht den Kommunikationsfluss.
  • Die Kommunikation im Team wird durch eine wachsende Anzahl an unterschiedlichen Kanälen schnell unübersichtlich. Wir haben im Studiengang einen Kanal pro Lehrveranstaltung, wir merken bereits, dass wir den Überblick über die Vielzahl an Kanälen verlieren.
  • Slack ist nicht für die Verwaltung und Organisation von Dokumenten geeignet.
  • Slack bietet wenig Strukturierungsmöglichkeiten.

Mein Fazit: Es wird unübersichtlich!

Ich finde Slack für die Teamkommunikation und die Abstimmung Gruppen toll. Die User Experience ist gelungen, die App ist großartig und ist damit mein ständiger Begleiter, um im Studium auf dem Laufenden zu bleiben. Slack ist wirklich einfach in der Handhabung und funktioniert perfekt, ABER ich finde es ist nicht die ideale Informations- und Kommunikationsplattform für das Studium, da es schnell unübersichtlich wird und wenig Strukturierungsmöglichkeiten bietet. Ein Studium hat besondere Anforderungen, die es (noch) nicht perfekt abdecken kann. Vor allem die Verwaltung von Dokumenten ist ein Manko.

Meine Empfehlung:

Für den Studiengang würde es sich meiner Meinung nach lohnen, sich zum Beispiel Google Classroom im Detail anzusehen bzw. zu testen, da es vermutlich die spezifischen Anforderungen für Studierende und Lehrende im Moment besser abdecken kann.

Im Studium benötigen wir eine gemeinsame Informations- und Kommunikationsplattform, die über Strukturierungsmöglichkeiten in kleineren Einheiten (Lehrveranstaltungen) verfügt, Direktnachrichten zulässt, sowie eine Chatfunktion oder einen Newsfeed integriert. Darüber hinaus wäre eine Funktion zur Terminkoordination (Kalenderfunktion), eine Dokumentablage mit umfassender Suchfunktion sowie ein Wiki o. Ä. zur Dokumentation von Lehrinhalten von Vorteil.

Weiterführende Links:

Bilderquelle: slack Brandfolder

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